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اَلْحَمْدُ لِلّهِ بِجَمِیعِ مَحَامِدِه کُلِّهَا عَلَی جَمِیعِ نِعَمِهِ کُلِّهَا… اَلْحَمْدُ لِلّهِ مالِکِ الْمُلْکِ مُجْرِی الْفُلْکِ مُسَخِّرِ الرِّیاحِ فالِقِ الاْصْباحِ دَیّانِ الدّینِ رَبِّ الْعَالَمینَ اَلْحَمْدُ لِلّهِ عَلی حِلْمِهِ بَعْدَ عِلمِهِ وَالْحَمْدُ لِلّهِ عَلی عَفْوِهِ بَعْدَ قُدْرَتِهِ وَالْحَمْدُ لِلّهِ عَلی طُولِ اَناتِهِ فی غَضَبِهِ وَهُوَ قادِرٌ عَلی ما یُریدُ

و نشهد أن لا اله الا الله وحده لا شریک له، و أَنَّ محمداً عبده و رسوله ارسله بالهدی و دین الحق لیظهره علی الدین کله و لو کره المشرکون

اوصیکم عبادالله و نفسی بتقوی الله و اتباع امره و نهیه، و اخوفکم من عقابه

Aller Dank gebührt Allah mit all seinen Wohlgefälligkeiten für alle seine Gaben. Aller Dank gebührt Allah, dem Beherrscher des Königreichs, Der die Schiffe vorantreibt, Unterwerfer der Winde, der Anbrecher des Morgens, der Herrscher am Auferstehungstag und der Herr aller Welten. Aller Dank gebührt Allah für Seine Nachsicht trotz Seines Wissens. Aller Dank gebührt Allah für Seine Verzeihung, obwohl Er zu allem fähig ist. Aller Dank gebührt Allah für Seine lange Bedachtsamkeit während seines Zorns, obwohl Er alles tun kann, was Er will

Und wir bezeugen, dass es keinen Gott gibt außer Allah, Er allein und ohne Partner, und dass Muhammad sein Diener und Gesandter ist. Er hat ihn mit der Rechtleitung und wahren Religion gesandt, um ihr die Oberhand über allen anderen Religionen zu geben, auch wenn es den Götzendienern zuwider ist

O Diener Allahs, ich rate mir selbst und euch allen zur Gottesehrfurcht vor Allah und zum Gehorsam gegenüber Seinen Ge- und Verboten und ich warne auch vor seiner Bestrafung!

Schuaibs Reaktion auf die ersten Drohungen seitens des Volkes Madyan

Der heilige Qur´an berichtet, dass der Prophet Schuaib auf den ersten Einwand seitens des Volkes Madyan (der Einwand, er würde sie in ihrer Religionsfreiheit und der Handlungsfreiheit gegenüber ihrem Eigentum einschränken), folgende Antworten gab:

  • Die Regel der Ratio im Gehorsam gegenüber Argumenten und Meinungen

Als Reaktion auf ihr Beharren hinsichtlich der Akzeptanz der Anbetung falscher Götter, betont Schuaib die Befolgung von Überlegungen und Argumenten und betrachtet dies als eine Voraussetzung der Vernunft. Er lud das Volk von Madyan zum Reflektieren und Nachdenken ein und sagt: „O mein Volk, seht ihr nicht ein, daß ich einen deutlichen Beweis von meinem Herrn habe und (daß) Er mir Seine Sorge angedeihen ließ?“ (Hud, 88).

  • Die goldene Regel der Ethik

Ethiker kamen nach Jahren der Reflektion über Ethik und den Maßstab moralischen Handelns zu einem Grundsatz, welches auf natürliche und göttliche Weise in der menschlichen Fitra (Natur) und im inneren Kompass der menschlichen Entscheidungsfindung existiert. Dieser Grundsatz besagt: „Jeder soll andere auf die Art und Weise behandeln, wie er selbst möchte, dass andere ihn in der gleichen Situation behandeln.“

Dieser Grundsatz bekam den Namen „Goldene Regel“. Dieser Begriff wurde im 17. oder 18. Jahrhundert in Europa eingeführt und nach dem ersten Weltkrieg allmählich auf der ganzen Welt verbreitet und etabliert.

Die goldene Regel ist das Gegenstück zu Egoismus, Egozentrik sowie zur Voreingenommenheit und Parteilichkeit. Diese Regel sorgt für Stabilität und moralisches Verhalten der Menschen innerhalb der Gesellschaft. An dieser Regel lässt sich Unparteilichkeit und Fairness messen. Die Anwendung dieser Regel schafft eine unparteiische, faire und rationale Sichtweise sowie Respekt gegenüber Menschen.

Die goldene Regel veranlasst uns i.d.R. andere mit Mitgefühl, Barmherzigkeit, Großzügigkeit und Wohlwollen zu begegnen und böswillige, grausame, betrügerische und heimtückische Handlungen zu vermeiden. Denn das sind die Verhaltensweisen, die wir uns für uns selbst wünschen.

Diese Regel können wir auch in den Worten des Propheten und Imam Alis finden; Imam Ali antworte einem alten Mann, der von Weitem zu ihn anreiste und ihn bat ihm das zu lehren, was Gott ihn lehrte: „Wünsche anderen das was du dir selbst wünschst, und behandle andere auf eine Art und Wiese wie du selbst behandelt werden möchtest.“ (Man la Yahdharat ul Faqih, Bd.1, S.381-382).

Im Evangelium heißt es, dass Jesus Christus sagte: „Behandelt Andere so wie ihr selbst behandelt werden möchtet. Das ist (die Zusammenfassung) Gottes Buch und den Schriften der Propheten.“ (Matthäusevangelium, 12:7; Lukasevangelium, 31:6).

Auf den Protest des Volkes Madyan hinsichtlich ihrer Handlungsfreiheit ihrem Eigentum gegenüber und der Art ihres Gottesdienstes, antwortet der Prophet Schuaib: „Und ich will gegen euch nicht so handeln, wie ich es euch zu unterlassen bitte. Ich will nur Besserung, soweit ich (es erreichen) kann.“ (Hud, 88).

  • Ratschlag an das Volk und die Sorge um ihr Schicksal

Nach all den Angriffen und der Feindschaft, die der Prophet Schuaib seitens seines Volkes ertragen musste, sorgt er sich trotzdem um ihr Schicksal und sagt wohltätig zu ihnen: „O mein Volk, möge die Feindseligkeit gegen mich euch nicht dazu führen, daß euch das gleiche wie das trifft, was das Volk Noahs oder das Volk Huds oder das Volk Salihs getroffen hat; und das (Schicksal) des Volkes Lots ist euch nicht fern. Und bittet euren Herrn um Vergebung, (und) dann bekehrt euch zu Ihm. Wahrlich, mein Herr ist Barmherzig, Liebevoll.“ (Hud, 89-90).

Drohungen und Beleidigungen

Das Volk Madyan konnten auf die weisen und freundlichen Worte Schuaibs nicht antworten, sodass sie anfingen ihn zu bedrohen und zu beleidigen: „Sie sagten: “O Su`aib, wir verstehen nicht viel von dem, was du sprichst, und wir sehen nur, daß du unter uns schwach bist. Und wäre nicht dein Stamm, würden wir dich steinigen. Und du wirst kein Mitleid in uns wecken.”“ (Hud, 91).

Die Antwort Schuaibs auf diese Aussage des Volkes Madyan war das letzte Gespräch zwischen Schuaib und ihnen. Der Prophet versucht in seinen letzten Worten das Volk an Gott zu erinnern und betont, dass Angst und Respekt nur Gott gebühren sollte: „Er sagte: “O mein Volk, ist mein Stamm bei euch geehrter als Allah? Und ihr nehmt Ihn nicht ernst. Doch wahrlich, mein Herr umfaßt alles, was ihr tut. O mein Volk, handelt eurem Standpunkt gemäß, auch ich handle (meinem Standpunkt gemäß). Bald werdet ihr erfahren, auf wen eine Strafe niederfallen wird, die ihn schändet, und wer ein Lügner ist. Und paßt nur auf; seht, ich passe mit euch auf.”“ (Hud, 92-93).

Das grausame Schicksal des Volkes Madyan

Am Ende der bitteren Geschichte des Volkes Madyan trifft sie die göttliche Strafe. Sie schenkten den liebevollen und mitfühlenden Worte und Lehren des Propheten Schuaibs keine Beachtung und erlitten schließlich auf dieser Welt und dem Jenseits ihre Strafe: „Und als Unser Befehl eintraf, da erretteten Wir Su`aib und diejenigen, die mit ihm gläubig waren, durch Unsere Barmherzigkeit; und der Schrei erfaßte die, welche gefrevelt hatten, so daß sie leblos in ihren Häusern lagen, so als hätten sie nie darin gewohnt. Wahrlich, Madyan wurde gerade so verstoßen wie (das Volk) Thamud verstoßen worden war.“ (Hud, 94-95).

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