Im Juni 1953 gründeten in Hamburg ansässige Kaufleute nach Rücksprache mit ihrem geistlichen Oberhaupt Ayatollah Boroudjerdi in Qom/Iran einen Verein zum Bau einer Moschee. Zusammen mit Hojatolislam Mohagheghi, der zwei Jahre später nach Hamburg entsandt wurde, leiteten sie den Moscheebau ein. Auf Anregung von Ayatollah Boroudjerdi taten sich gleichzeitig Geschäftsleute zu einem Förderverein zur Mitfinanzierung zusammen. Im Oktober 1957 wurde ein Grundstück im gepflegten Stadtteil Uhlenhorst an der Alster erworben.

Aus mehreren Entwürfen wurde ein Bauplan ausgewählt, der dann von den Architekten Schramm und Eligius in Zusammenarbeit mit demiranischen Architekten Zargarpoor ausgeführt wurde. Im Beisein vieler Muslime, Vertretern der Stadt Hamburg sowie von Hojatolislam Mohagheghi wurde am 13. Februar 1961 der Grundstein gelegt.

Im Mai 1963 wurde der Rohbau fertiggestellt. Schon eine Million Mark war für das Projekt ausgegeben worden. Nach Ayatollah Boroudjerdis Tod und der Rückkehr Hojatolislam Mohagheghis in den Iran ruhten die Bauarbeiten vorläufig, bis unter dem nachfolgenden Leiter des Zentrums, Ayatollah Beheshti, und mit Hilfe von Spendengeldern von Geschäftsleuten aus Teheran und Hamburg in den Jahren 1966/67 die Büroräume im Obergeschoss und ein Teil der Fassade fertiggestellt werden konnte.
Obwohl die iranische Botschaft in Bonn damals unter dem Schah-Regime die Bankkonten der Moschee hatte sperren lassen, gelang es der Gemeinde, mit Hilfe großzügiger privater Spenden in den Jahren 1969 bis 1979 den Vortragsraum zu errichten, die Fassade fertig zu stellen und mit dem Ausbau des unteren Stockwerks zu beginnen.

In der Amtszeit von Hojatolislam Moghaddam zwischen 1980 und 1992 wurden im Untergeschoss die Waschräume sowie eine Küche und ein Speisesaal eingerichtet. Darüber hinaus begannen die bekannten Künstler A. Meshkat und A. Sadeghian aus Maschhad mit der Ausschmückung des Gebetsraums mit Kachelmosaik, und eine Simultandolmetschanlage wurde im Vortragsraum installiert.

Im Sommer 1992 wurden unter der Leitung von Hojatolislam Ansari die Kachelarbeiten abgeschlossen, einschließlich des wunderschönen Mihrab Gebetsnische , einem Geschenk der Goharschad-Moschee in Maschhad.
Aufgrund zunehmender Aktivitäten des Zentrums erwiesen sich die Büro- und Studierräume als unzureichend, so daß 1996 das Fundament für einen Anbau hinter der ursprünglichen Moschee gelegt wurde, der eine neue Bibliothek mit einer Kuppel enthalten soll sowie Büroräume und eine Tiefgarage.
Inzwischen befindet sich auch einer der größten handgeknüpften Rundteppiche der Welt

im Gebetsraum der Moschee mit folgenden Daten:
Durchmesser: ca. 16 m
Fläche: ca. 200 m2
Gewicht: 1 Tonne
Zahl der Knoten: ca. 80 Mio.
Arbeitszeit: 22 Knüpfer haben 3 Jahre daran gearbeitet.

Aktivitäten

Muslimische Gruppen unterschiedlicher Nationalität treffen sich zu regelmäßigen Versammlungen, Gebeten, Vorträgen, Seminaren, Lesungen, islamischen Festen, Trauerfeiern usw. Immer wieder wird interessierten Erwachsenen die Gelegenheit gegeben, die arabische Sprache zu erlernen. Eheschließungen nach islamischem Ritus werden nach Vereinbarung in persönlicher Atmosphäre durchgeführt. Erfahrene Theologen stehen nicht nur für die Eheberatung, sondern auch für die seelsorgerische Betreuung und Hilfestellung bei persönlichen Problemen zur Verfügung, wie sie z.B. insbesondere bei zum Islam konvertierten neuen Muslimen oder im Zusammenhang mit Ehe- und Familienkonflikten immer wieder vorkommen.

Das Islamische Zentrum wird regelmäßig von Schulklassen, Kirchengemeinden und anderen interessierten Gruppen aus Hamburg und Umgebung besucht. Zahlreiche Vorträge und Diskussionen haben im Laufe der Jahre dazu beigetragen, dass Vorurteile abgebaut, Klischees überwunden und ein besseres Verständnis für den Islam gewonnen werden konnten. Nach Vereinbarung können Interessierte die Moschee mit Führung besichtigen. Daneben ziehen auch die sporadisch stattfindenden Tage der Offenen Tür immer wieder zahlreiche Besucher an.

Gebet und Dialog

Jeden Freitag, dem islamischen Feiertag, kommen mittags trotz regulärer Arbeitszeit eine beachtliche Anzahl von muslimischen Frauen und Männern zum großen Gemeinschaftsgebet zusammen. Sie bilden ein buntes Völkergemisch. Sowohl Sunniten als auch Schi iten, also Angehörige der beiden großen Glaubensrichtungen im Islam, nehmen daran teil und hören gemeinsam die Freitagsansprache auf arabisch, deutsch und persisch. Der damit verbundene Ausdruck der Glaubenseinheit wird im innermuslimischen Dialog bekräftigt. Muslime der unterschiedlichen Nationalitäten und Glaubensrichtungen betrachten das Islamische Zentrum als das ihrige und sehen es als einen Ort, an dem sie sich für den Islam engagieren und die Brüderlichkeit und Einheit untereinander stärken können. Auch der Dialog mit Angehörigen anderer Religionen hat Tradition. Vertreter des Islamischen Zentrums werden häufig nicht nur von anderen islamischen Einrichtungen, sondern auch von christlichen und anderen Kreisen zu Veranstaltungen und Konferenzen eingeladen, um die islamischen Werte und Grundzüge darzustellen und zu erläutern. Umgekehrt wird auch den Muslimen durch Referenten anderer Glaubenszugehörigkeit Einblick in die Gedankenwelt anderer Religionen gegeben. Das Islamische Zentrum nimmt seit Jahren an interreligiösen Begegnungen, Kirchentagen u.dgl. teil und organisiert Informationsstände, wobei die hauseigene Faltblattserie “Muslime im Dialog”, die zu unterschiedlichen Fragen kurz und prägnant einen Einblick in die islamische Sichtweise gewährt, großen Anklang findet. Die vom Islamischen Zentrum herausgegebene zweimonatliche Zeitschrift “Al-Fadschr – Die Morgendämmerung” gehört zu den anspruchsvolleren deutschsprachigen Fachzeitschriften zum Islam und hat im In- und Ausland Freunde gefunden. Studenten und Angehörige verschiedener Religionsgemeinschaften treffen sich regelmäßig zu wissenschaftlichen Gesprächen in der Imam Ali Moschee. Zu den deutschsprachigen Veranstaltungen sind auch nichtmuslimische Gäste herzlich willkommen.

Kinderunterricht

Muslimischen Kindern wird regelmäßig ein deutschsprachiger und ein persischsprachiger Religionsunterricht angeboten, der neben Grundkenntnissen der arabischen Sprache vor allem auch wesentliche Glaubensinhalte spielerisch vermitteln soll. Ebenso werden zu den großen islamischen Feiertagen Kinderfeste organisiert. Speziell für muslimische Jugendliche, die in deutscher Umgebung aufwachsen, gibt das Islamische Zentrum das zweimonatliche Heft “Salam Kinder” heraus, denn das Angebot an Büchern und Zeitschriften für muslimische Kinder und Jugendliche ist in deutscher Sprache bisher quantitativ gering.

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