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„Es gibt keinen Zwang im Glauben.“ (2:256)

Als Gotteshaus und eines der größten islamischen Zentren Europas, bekennen wir uns fundamental zur Religionsfreiheit und freien Meinungsäußerung. Egal wo auf der Welt, wir bekennen uns zu den hiesigen Grundrechten und der 1948 verabschiedeten Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, besonders Artikel 18, der Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit. Neben unserer bürgerlichen Überzeugung gilt für uns schon aus religiöser Sicht, dass jeder Mensch ein eigenständiges Individuum ist, das das Recht besitzt, sich selbstbestimmt zu finden und an das zu glauben, was es möchte. Der Islam ist eine Religion, die die Gedanken- und Religionsfreiheit konstitutiv zusichert. Die Ausübung dieses universellen Menschenrechts muss geschützt und für jeden Menschen gewährleistet werden. Wer das nicht tut, muss belangt werden.

Das Islamische Zentrum Hamburg (IZH) ist schon öfters Opfer von Schmähungen, Unterstellungen, Vandalismus und Gewalt geworden. Gerade erst am Sonntag, den 25. September 2022, wurde am helllichten Tag durch eine maskierte Person ein Anschlag auf unsere Moschee verübt. Mit einem Farbanschlag wurde übler Vandalismus begangen und noch erschreckender, ein 71-jähriger Mitarbeiter, mit Herzschrittmacher, wurde skrupellos verletzt, der in diesen Stunden mit gebrochenen Rippen noch im Krankenhaus liegt. Es kann nicht sein, dass solche Angriffe, seien sie politischer, rassistischer oder islamophober Natur, kommentarlos hingenommen werden und sich Politikerinnen und Politiker, insbesondere aus Hamburg sowie viele Akteure dieser Stadt wegducken. Das ist peinlich und unhanseatisch. Noch perfider ist die aktuelle mediale Hetze gegen das IZH, die einer der ältesten Moscheen in Deutschland bloße Unterstellungen macht und dabei nicht einmal am Rande diesen skrupellosen Angriff erwähnt. Das ist Doppelzüngigkeit. Die immer wiederkehrenden Angriffe auf das IZH, sei es in Form von Vandalismus, Körperverletzung oder haltlosen Forderungen der Schließung und Schweigen der hiesigen Öffentlichkeit, stellen einen Angriff auf die Muslime dar und lässt sie an der freien Religionsausübung zweifeln.

Der ständige Vorwurf, dass das IZH ein verlängerter Arm der iranischen Regierung sei, ist jeder Grundlage entbehrend. Zum einen gibt es keine Belege dafür und zum anderen haben wir seit 62 Jahren das Gegenteil bewiesen. Wir sind ein Gotteshaus und eine religiöse Begegnungsstätte, die sich weder in außenpolitische Belange einmischt noch mit irgendeiner Regierung verbunden ist. Das IZH ist seit Jahrzehnten ein Ort der Spiritualität, Bildung und des interreligiösen und -kulturellen Austauschs. Unsere einzigen Verbindungen ins Ausland sind die zu den Büros der Großgelehrten der islamischen Welt. Wir tauschen uns zu theologischen Themen aus, erhalten und verschicken Spenden. Das Islamische Zentrum Hamburg ist und bleibt unpolitisch. Anstatt sich auf Vorurteile zu stützen, sollte man das Gespräch suchen.

Das Islamische Zentrum Hamburg lädt am 3. Oktober, zum Tag der Deutschen Einheit und Tag der offenen Moschee, in die Imam-Ali-Moschee an der Außenalster ein. Genauso ist die Presse zu einem Pressegespräch um 14 Uhr mit dem Leiter und Imam des Islamischen Zentrums Hamburg eingeladen. Sie können gerne Ihre ehrlichen und kritischen Fragen stellen.

Wir sind gewillt, einen noch stärkeren Austausch anzustreben. Leider stoßen wir seitens der Politik und einiger Institutionen der Öffentlichkeit auf verschlossene Türen. Wir erwarten genauso auf dieser Seite Bewegung.

Pressemitteilung – 03-10-22

3 Oktober Plakate

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