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Am Samstag, den 06.08.2022, fand vor der Imam-Ali-Moschee in Hamburg um 18:00 Uhr eine Versammlung von einer Handvoll Leuten mit größerem Polizeiaufgebot statt. Bei dieser Veranstaltung wurde neben offenkundigen Beleidigungen und Beschimpfungen des Islam, des Propheten Muhammad, seines Enkelsohnes Imam Hussein (der Friede sei mit ihnen) und der Muslime der Heilige Koran zerrissen, verbrannt und mit Füßen zertreten. In diesem Ausmaß ist das ein Novum in der Bundesrepublik Deutschland und ist auf das Schärfste zu verurteilen.

Diese Gruppe protestiert und beleidigt seit Jahren vor einem Gotteshaus. Nun haben sie sich in einer nicht dagewesenen Form entlarvt. Trotz der politischen Brisanz und Polizeipräsenz haben sie das größte Heiligtum der Muslime, das gedruckte Wort Gottes verbrannt. Zugleich fand in der Imam-Ali-Moschee mit über eintausend Besuchern ein Gottesdienst statt, der damit zusätzlich gestört wurde. Vor dem Hintergrund der jüngeren Geschichte in Bezug auf die Koranverbrennung in Skandinavien, stehen wir vor einem noch größeren Problem. Aufgrund der weisen und besonnenen Reaktion der Leitung des Islamischen Zentrum Hamburg (IZH) und der Besucher konnten Ausschreitungen verhindert werden. Die Gemüter der Muslime deutschlandweit und international sind erschüttert. Der öffentliche Frieden wurde damit in allen Facetten gestört. Uns erreichen viele Solidaritätsbekundungen von Muslimen und Nicht- Muslimen.

Wir appellieren an die Öffentlichkeit. Die Politik muss einen Standpunkt setzen. Die Täter müssen juristisch zur Rechenschaft gezogen werden. Genauso wie es zu verurteilen ist, wenn das Heilige Buch vor einer Kirche oder Synagoge brennen würde, ist eine Koranverbrennung zu verurteilen.

Besonders in Anbetracht unserer gemeinsamen Geschichte in Deutschland ist eine Bücherverbrennung kein Element des Protests. Es ist ein antisemitisches Symbol und hat nichts in unserer Gesellschaft verloren. Spätestens an dieser Stelle hätten wir mehr Sensibilität und ein Unterbinden der Polizeibeamten erwartet. Wir fordern an dieser Stelle Aufklärung und schriftliche Anfragen an die Hamburgische Bürgerschaft. Genauso betonen wir, dass wir gemeinsam für Frieden in Hamburg und Deutschland und gegen Islamhass und Antisemitismus stehen.

„Dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen.” (Heinrich Heine)

PDF: IZH-Pressemitteilung

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