Freitagsgebet

Das 19. Merkmal der Gottesehrfürchtigen:

Sein Augentrost liegt darin, was nicht vergeht, während er sich dessen enthält, was nicht für immer verbleibt.

Der Augentrost ist der Grund für die Freude, die Glückseligkeit und das Wohlgefallen für den Menschen. In der Geschichte von Moses (as), als er noch ein Säugling im Palast des Pharaos war, erzählt der edle Quran: „Die Frau Fir’auns sagte: “(Er wird) für mich und dich ein Grund zur Freude sein. Tötet ihn nicht. Vielleicht nützt er uns oder wir nehmen ihn als Kind an.” Dabei merkten sie nicht (, was sie taten).“ (Sure al-Qassas: 9)

Der erhabene Gott sprach auch über ihn, als er zu seiner Mutter zurückkehrte: „So brachten Wir ihn zu seiner Mutter zurück, damit sie frohen Mutes und nicht mehr traurig sei…“ (Sure al-Qassas: 13)

Der Befehlshaber der Gläubigen (as) zählt eines der Merkmale der Gottesehrfürchtigen auf, dass Dinge sie glücklich und froh machen, nur Dinge sind, welche ewig und langanhaltend sind. Dinge, die nicht ewig sind, werden im Grunde genommen von ihnen nicht gemocht, bzw. sie fühlen sich ihnen nicht angezogen. Dieses Merkmal ist von den höchsten Stufen der Vernunft, des Verstands und der Weitsicht der Gottesehrfürchtigen. Dieses Merkmal ist ein sehr wertvolles Kapital für das Leben, da es dazu führt, dass man alles für die Ewigkeit und das Bleibende einsetzt.

Die Leute der Gottesehrfurcht fallen nicht auf das äußerlich Schöne und Glänzende der vergänglichen Dinge rein. Sie werden durch diese Dinge auch nicht glücklich, da sie sich nicht zu diesen Dingen hingezogen fühlen. Sie vergeuden ihre kurze Lebensdauer nicht mit diesen Dingen. Im Gegenzug erfreuen sie sich durch erzielen von ewigen und bleibenden Dingen und wetteifern sogar mit anderen um diese Dinge.

Was ist ewig?

Der edle Quran spricht:

  • Alle, die auf ihr sind, werden vergehen; bleiben wird (nur) das Angesicht deines Herrn, Besitzer der Erhabenheit und Ehre. (Sure al-Rahman: 26-27)
  • Und rufe neben Allah keinen anderen Gott an. Es gibt keinen Gott außer Ihm. Alles wird untergehen – außer Seinem Angesicht. Ihm gehört das Urteil, und zu Ihm werdet ihr zurückgebracht. (Sure al-Qassas: 88)

Also ist das Bleibende und Ewige ausschließlich Gott der Erhabene. Alles außer ihm, ist dementsprechend vergänglich. Aus diesem Grund ist die Glückseligkeit der Gottesehrfürchtigen Menschen und ihre Herzensfreude nur der erhabene Gott.

Eine Gruppe der Gottesehrfürchtigen nutzen die Augenblicke in ihrem Leben nur um Gott näher zu kommen und spüren diese Liebe. Ihre ganzen Sorgen und Probleme sind einzig und allein die Zufriedenheit des Herrn zu erreichen. Es ist genauso wie der Befehlshaber der Gläubigen sprach: „Oh Gott! Ich diene dir nicht aus Angst zu deinem Feuer, oder aus Gier zu deinem Paradies, sondern weil ich dich Würdig dazu sah dir zu dienen, deshalb diene ich dir!“ (Nahjul Haqq wa Kashf al-Sidq, S. 248)

Das Gleichgewicht beim Menschen zwischen dem Wissen und der Erkenntnis Gottes, ist dermaßen groß, dass sich nur die Liebe zu Gott von seinem Herzen widerspiegelt. In dieser Welt sieht er nichts außer Gott. Die schönen (Jamal) und prächtigen (Jalal) Attribute des Herrn sind so in seiner Existenz manifestiert, dass er sogar unabsichtlich sein Herz ihm vergeben hat. Er ist im Gottesdienst einzigartig und in diesem besonderen Dienst sucht er nichts, außer die Bindung zum Erhabenen. Weder Angst vor der Strafe, noch Gier zu den Gnaden und den Belohnungen des Herrn haben ihre Aufmerksamkeit von der anbetungswürdigen Gottheit abgelenkt. In diesem Zustand sind sie vertieft im Wesen Gottes.

Die andere Gruppe der Gottesehrfürchtigen ist zwar nicht wie die erste Gruppe in ihrer Nähe zu Gott und sie haben eine größere Entfernung zu ihm, jedoch haben sie ihr Herz nicht dieser Welt gegeben und sind nicht auf die Äußerlichkeiten dieser Welt reingefallen. Sie haben ihr Herz auf die ewigen Gnaden des Jenseits vorbereitet, da sie folgenden Vers gut verstanden haben:

„während das Jenseits besser und beständiger ist.“ (Sure al-A’la: 17)

Diese Gruppe der Gottesehrfürchtigen sieht ebenso das ewige und sind den vergänglichen Dingen gegenüber bescheiden. Die Angst vor Gottes Strafe oder die Gier zum Paradies und den Gnaden des Herrn sind es, die sie angespornt haben Gottes Zufriedenheit zu erlangen. Dieses Ziel haben sie erreicht, in dem sie tugendhafte Taten vollbracht haben und sich den Verhassten Dingen ferngehalten haben. So entfernen sie sich von der Strafe des Erhabenen und kommen dem Paradies und den jenseitigen Belohnungen näher.

Sie wissen ganz genau, dass diese Welt mit all ihrer Schönheit und ihrem Glanz sehr schnell vergänglich und fundamentlos ist. Sein Herz dieser Welt zu widmen, wäre ewiger Verlust. Diese Welt ist dermaßen schnell vergänglich, dass der Erhabene sie als „Glanz“ erwähnt. Ein glanzvolles Leben mit all ihrer Schönheit, Frische und ihrem Duft, welches sehr kurz ist. Gott spricht im edlen Quran:

„Und richte nur nicht deine Augen auf das, was Wir manchen von ihnen paarweise als Nießbrauch gewähren – den Glanz des diesseitigen Lebens -, um sie darin der Versuchung auszusetzen. Die Versorgung deines Herrn ist besser und beständiger.“ (Sure Taha: 131)

Man muss hier jedoch aufmerksam sein. Wo ist der Gottesdienst aus Angst vor dem Feuer und die Bedingung der Belohnung für gute Taten und wo ist der Gottesdienst, welcher nur aus reiner Liebe und Verlangen nach dem Erhabenen geschieht?

Wie dem auch sei, haben die Gottesehrfürchtigen ihre Herzen von dieser Welt getrennt und haben diese Herzen dem ewigen Leben gewidmet. Folgender Vers ist ihr Motto:

„Dieses irdische Leben ist nur Zerstreuung und Spiel. Die jenseitige Wohnstätte aber ist wahrlich das eigentliche Leben, wenn sie (es) nur wüßten!“ (Sure al-Ankabut: 64)

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