Die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Berechnung der Gebetszeiten in Deutschland

Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen

´´Und lobpreise deinen Herrn vor dem Aufgang und vor dem Untergang der Sonne! Und preise (ihn) zu gewissen Zeiten der Nacht und an den Enden des Tages, auf dass du wahre Glückseligkeit finden mögest.“[1]

Das Gebet zur richtigen Zeit zu verrichten ist eine sehr wichtige Anweisung der islamischen Religion und wird in vielen Koranversen und Überlieferungen betont. Aus diesem Grund ist es für Muslime auf der ganzen Welt von großer Bedeutung, die korrekten Zeiträume für die Gebete zu ermitteln. In islamischen Ländern hat dieses Thema eine lange Geschichte und daher gibt es auch viele Vereine und Institute, die sich damit befasst haben.

Dort stellt es für Muslime kein Problem dar, sich über die richtigen Gebetszeiten zu informieren. In nicht-islamischen Ländern aber ist es für Muslime oft schwierig Antworten auf Fragen bezüglich ihrer Religion zu finden und eines der wichtigsten Themen hierbei sind die Gebetszeiten. Das Islamische Zentrum Hamburg gilt als eines der ältesten und wichtigsten religiösen Zentren in ganz Europa und befasst sich schon seit langer Zeit sehr ernsthaft mit diesem Thema. Fortwährende Forschung und Analysen zum Ermitteln der Gebetszeiten haben immer schon zu den Aktivitäten dieses Zentrums gehört. Anhand der reichlichen Erfahrungen, die das Islamische Zentrum Hamburg im Laufe dieser Zeit gesammelt hat, bietet es die genausten Tabellen an und die Berechnungen der Gebetszeiten werden dabei immer präziser. Es sollte allerdings auch erwähnt werden, dass die Ermittlung der Gebetszeiten schon immer mit Schwierigkeiten verbunden war, wie z.B. Unterschiede in der Rechtswissenschaft (fiqh) verschiedener, islamischer Gruppierungen; verschiedene Auslegungen unter den Rechtsgelehrten sowie Meinungsverschiedenheiten zwischen Wissenschaftlern und Experten der Astronomie (unabhängig von ihrer Konfession); die verschiedenen geographischen Lagen der Länder; kostspielige astronomische Forschungen et cetera.

Zu den Regionen, bei denen die geographischen Eigenheiten zu den größten Unterschieden in den Gebetszeiten geführt haben zählen die nordeuropäischen Länder, die dem Nordpol näher sind. Ein Beispiel dafür ist das Phänomen der „weißen Nächte“. Mit diesem Begriff werden manche Tage des Jahres bezeichnet, in denen das Sonnenlicht für diese Regionen nicht verschwindet und die Nächte hell bleiben. Das erschwert die Aufgabe, den richtigen Zeitpunkt für den Morgengebetsruf zu bestimmen. Die meisten schiitischen Rechtsgelehrten sind der Meinung, dass in solchen Fällen die Zeit für das Morgengebet der Zeitpunkt ist, wenn das Licht am Himmel zunimmt. Der Zeitpunkt und das Ausmaß dieser Zunahme hängt von der Lage jeder Stadt ab. Diese und ähnliche Probleme haben dazu geführt, dass in den verschiedenen, islamischen Zentren mehrere, teilweise unterschiedliche Tabellen für die Gebetszeiten entworfen wurden. Um dieses Problem zu lösen, lud das Islamische Zentrum Hamburg Experten verschiedener Zentren zu wissenschaftlichen Sitzungen ein, die sich mit Gebetszeitenforschung befassen. Das wissenschaftliche Komitee für Gebetszeiten wurde ins Leben gerufen. Es bestand aus Religions- und Astronomie-Experten, die teilweise aus Deutschlands eigenen Instituten dazu gestoßen waren. Angesichts der Bedeutung dieses Themas und dieser Aufgabe, begnügte sich das Islamische Zentrum Hamburg nicht damit und lud auch Geophysik-Experten aus der Universität Teheran ein, welche die Gebetszeiten für Teheran ermitteln. Es wurde auch der Vorsitzende der Abteilung für religionsrechtliche Gutachten des Büros des religiösen Oberhaupts (Groß-Ayatollah Sayyid Ali Khamene‘i) damit beauftragt, sich an den Ermittlungen zu beteiligen. Die Experten reisten durch Deutschland und stellten in verschiedenen Städten erweiterte Feldforschungen an und befassten sich auch mit den Gebetszeiten in anderen, europäischen Ländern. Manche ihrer Bemühungen wie z.B. ihre beobachtenden, astronomischen Forschungen, die mit speziellen, fotographischen Aufnahmen begleitet waren, sind in einem Film zusammengefasst worden (siehe Link). Durch die Zuwendung Gottes erzielten diese Bemühungen reichliche Resultate. Durch die vielen, besonders wertvollen wissenschaftlichen Forschungen entstanden äußerst wertvolle Erkenntnisse. Um das ganze Thema verständlicher zu machen, wurden einige häufig gestellte Fragen in diesem Zusammenhang beantwortet und im Folgenden für alle Interessenten kurz zusammengefasst.

Fragen und Antworten

1. Warum ist es in Deutschland nicht wie in anderen Ländern (z.B. im Iran) so leicht, die richtigen Gebetszeiten zu ermitteln? In islamischen Ländern stellt dieses Thema seit Jahrhunderten schon ein Bedürfnis der Allgemeinheit und auch der Regierungen dar. Im Laufe der Zeit sind viele Institutionen und Vereine gegründet worden, die sich in diesen Ländern mit astronomischen Aktivitäten und der Ermittlung der genauen Gebetszeiten befasst haben. Zu diesem Zweck sind auch zahlreiche Sternwarten wie z.B. in Maragha, Samarkand, Nischapur, Bagdad, Hamadan, etc. errichtet worden. Es wurden viele Erfahrungen gesammelt, die auf täglicher Basis erweitert werden. Es handelte sich hierbei um ein dringendes Thema und daher wurden von den Regierungen, ihren Wissenschaftlern und der Bevölkerung sehr hohe Summen darin investiert. In nicht-islamischen Ländern herrschten jedoch diesbezüglich andere Verhältnisse. In vielen dieser Länder sind Muslime erst seit den letzten paar Jahrzehnten anwesend. In Deutschland ist die Anwesenheit türkischer Muslime z.B. erst auf die 60er Jahre des 20. Jahrhunderts zurückzuführen. Zudem hat es sich bei Muslimen immer um Minderheiten gehandelt und daher wurden sie nicht von finanziellen und wissenschaftlichen Hilfsmitteln sowie der Zusammenarbeit der Völker dieser Länder unterstützt. Unter solchen Bedingungen ist es immer schwierig, religionsrechtliche Probleme zu lösen und jene Bedürfnisse der Menschen anzusprechen, die mit dem Religionsrecht zu tun haben (wie z.B. die Gebetszeiten, Halal-Fleisch, Halal-Arbeit). Aufgrund der geographischen Lage Deutschlands gibt es hier einige astronomische Besonderheiten zu beachten, wie z.B. die weißen Nächte. Diese und ähnliche Phänomene erschweren die Ermittlung der Gebetszeiten für Deutschland. 

2.   Wie sieht der Prozess des Ermittelns von Gebetszeiten im Allgemeinen aus?

Vier wichtige Dinge werden benötigt, um die Gebetszeiten zu ermitteln:

1.   Ein religionsrechtliches Gutachten (fatwa schari‘i)

2.   Wissenschaftliche Regelungen

3.   Computerprogramme für Berechnungen

4.   Eine Sternwarte zur Beobachtung des Himmels Zunächst wendet man sich an die Religionsexperten und erhält die religiösen Regelungen für Gebets- und Fastenzeiten. Wenn wir z.B. erfahren wollen, wann wir spätestens das Morgengebet verrichten können, wenden wir uns an einen Rechtsgelehrten, der als Quelle der Nachahmung (mardscha al-taqlid) gilt, und erhalten sein religionsrechtliches Gutachten. Dieser würde uns z.B. sagen, dass die Zeit um ist, wenn die Sonne aufgeht. Wenn man selbständig den Sonnenaufgang genau feststellen kann, entfällt der nächste Schritt, ansonsten müssen wir uns an einen Experten der Astronomie wenden und ihn fragen, wann denn die Sonne aufgeht. Seine Antwort würde z.B. lauten, dass der Zeitpunkt dann gegeben ist, wenn sich die Sonne in einem Winkel von 5/6 Grad zum Horizont befindet. Abschließend würden wir ein Computerprogramm zur Hilfe nehmen, bei dem man die geographische Lage der jeweiligen Stadt, und den gewünschten Winkel als Parameter benutzen kann, womit dann die Gebetszeit berechnet wird.

3. Gibt es unter Muslimen verschiedene Meinungen, was die offiziellen Gebets- und Fastenzeiten betrifft? Die verschiedenen, islamischen Denkschulen unterscheiden sich in der Tat in einigen, religionsrechtlichen Angelegenheiten wie z.B. den Gebetszeiten. Es gibt kaum Unterschiede darin, wann es Zeit für das Morgengebet ist oder wann die Sonne aufgeht, bzw. wann es Zeit für das Mittagsgebet ist, doch gibt es einige Meinungsverschiedenheiten, was die Nachmittags- und Abendgebete betrifft. Diese Unterschiede sind teilweise auf Variationen in den religionsrechtlichen Grundlagen zurückzuführen oder aufgrund von Meinungsverschiedenheiten, die auch unter den schiitischen Rechtsgelehrten vereinzelt auftreten.

4. Gehen auch bei den Experten der Astronomie die Meinungen auseinander, was den genauen Zeitpunkt des Sonnenaufgangs und –Untergangs bzw. andere astronomische Phänomene betrifft? Natürlich gibt es in allen wissenschaftlichen Feldern Meinungsverschiedenheiten zwischen den Experten, und die Astronomie ist hierbei keine Ausnahme. Die Astronomie-Experten sind z.B. was die Dämmerung betrifft, die von islamischen Rechtsgelehrten definiert wurde, verschiedener Meinungen. Manche sagen, dass sich die Sonne da in einem Winkel von -18 Grad befinden muss, andere haben Zahlen wie -17.7 Grad oder etwa -19 Grad ermittelt, etc.

5. Gibt es Unterschiede in den Computerprogrammen, die zur Berechnung der Gebetszeiten herangezogen werden? Ja auch die Computerprogramme unterscheiden sich, was die Genauigkeit ihrer Berechnungen oder ihre Fehleranfälligkeit betrifft. Manche dieser Programme, die z.B. weniger fehleranfällig sind, sind anerkannter als die anderen.

6. Unterscheiden sich die Tag- und Nachtzyklen nordeuropäischer Länder wie Deutschland auch von denen im Iran und im Irak? Was sind die Ursachen hierfür? Länder, die einem Pol näher sind unterscheiden sich sehr vom Rest. Ein wichtiger Unterschied findet sich in der Länge der Tage und Nächte im Laufe des Jahres, der von vielen Menschen gespürt wird. Die Nacht ist in Deutschland und Schweden z.B. manchmal 4 Stunden lang, dies würde in Ländern des Nahen Ostens niemals vorkommen. Ein weiterer Unterschied ist z.B. das Phänomen der weißen Nächte. Derartige Regionen erleben es an manchen Tagen des Jahres, dass die Sonne nie ganz untergeht und es bleibt bis zum Zeitpunkt des nächsten Sonnenaufgangs hell. Somit besteht das Tageslicht auch bei Nacht, was dazu führt, dass der genaue Zeitpunkt für das Morgengebet sehr schwer zu ermitteln ist. Laut dem Qur‘an ist es der Zeitpunkt, an dem ein heller Streifen am Horizont gesichtet wird, und zu diesem Zeitpunkt können Muslime ihr Morgengebet verrichten. In weißen Nächten ist dieser Streifen nicht zu sehen, denn es gibt keine totale Dunkelheit (siehe Video-Aufnahmen).

7. Wie regelt der Islam das Morgengebet in weißen Nächten? Den religiösen Gutachten der meisten Rechtsgelehrten zufolge, beginnt das Morgengebet in den weißen Nächten ab dem Zeitpunkt, an dem die Helligkeit beginnt, zuzunehmen (ishtidad az-zau).

8. Wodurch entsteht das Phänomen der weißen Nächte? Die Erde dreht sich nicht nur auf einer elliptischen Umlaufbahn um die Sonne, sondern sie hat auch selbst eine Eigenrotation. Diese Drehbewegung der Erde um ihre eigene Rotationsachse hat einen Neigungswinkel. Auch die Umlaufbahn der Erde ist nicht rund, sondern verläuft elliptisch zur Sonne.

Die Stärke und Länge mit der die Sonne eine bestimmte Erdregion anstrahlt, ändert sich und hängt mit dem Sonneneinstrahlwinkel zusammen. Dadurch entstehen auch u.a. die unterschiedlichen Temperaturen, Jahreszeiten, Tages- und Nachtlängen und damit auch sich ständig ändernde Gebetszeiten. Eine weitere Wirkung ist, dass die Tage und Nächte der Regionen, die dem Nordpol näher liegen, sehr lang oder sehr kurz werden, so dass es am Nordpol sechs Monate lang hell ist und sechs Monate lang dunkel. In Regionen, die dem Nordpol näher sind (wie z.B. Deutschland, Schweden, …), hat es eine ähnliche Wirkung, wie z.B. die weißen Nächte, in denen die Sonnenstrahlen und ihre Wirkungen an manchen Nächten nicht ausbleiben und dadurch die Nächte nicht vollständig dunkel werden.

9. Wann beginnt das Phänomen der weißen Nächte und wie lange hält es an? Der Beginn dieses Phänomens und die Dauer hängen davon ab, wo sich die jeweilige Region befindet, und so unterscheiden sich diese Dinge von einer Stadt zur nächsten. In manchen Städten tritt es in den Monaten Mai, Juni und Juli auf. In manchen Regionen, die dem Nordpol näher liegen, dauert es länger an. Je mehr wir uns aber dem Süden nähern, desto weniger dauert es an, bzw. tritt überhaupt nicht mehr auf.

10. Was hat das Islamische Zentrum Hamburg unternommen? Hat es mit anderen Zentren zusammengearbeitet, um die Gebetszeiten zu ermitteln? Um für Klarheit zu sorgen, hat das Islamische Zentrum Hamburg andere Zentren kontaktiert, die Recherchen in diese Richtung anstellten, um zusammen mit ihren Experten wissenschaftliche Treffen zu veranstalten und Ergebnisse zu bekommen. Manche dieser Zentren sandten ihre Experten aus und nachdem das Komitee für Gebetszeiten gegründet wurde, fanden in den 8 Monaten darauf viele Sitzungen statt, die sehr wertvolle Resultate lieferten.

11. Wurden in den letzten Forschungen auch deutsche Experten zu Rate gezogen? Ja, dieses Komitee bestand aus Religions- und Astronomie-Experten, und es nahmen auch Experten aus den astronomischen Zentren Deutschlands Teil.

12. Wie wurden diese Sitzungen abgehalten? Wie wurde an diesen Sitzungen zusammengearbeitet? Zunächst wurden die logischen Schritte für diese Sitzungen in Anwesenheit der Religions- und Astronomie-Experten geschildert. Die Regelungen für die Gebetszeiten wurden durch Religionsexperten anhand der bestehenden, religiösen Gutachten der Rechtsgelehrten extrahiert, wonach diese von den Astronomie-Experten wissenschaftlich analysiert wurden und Schlussfolgerungen daraus gezogen.

13. Welche anderen Aktivitäten hat das Islamische Zentrum Hamburg verfolgt, um die genauen Gebetszeiten für europäische Länder zu ermitteln? Angesichts der Bedeutung dieses Themas und dieser Aufgabe, begnügte sich das Islamische Zentrum Hamburg nicht damit und lud auch Geophysik-Experten aus der Universität Teheran ein, welche die Gebetszeiten für Teheran ermitteln. Es wurde auch der Vorsitzende der Abteilung für religionsrechtliche Gutachten des Büros des religiösen Oberhaupts (Groß-Ayatollah Sayyid Ali Khamene‘i) damit beauftragt, sich an den Ermittlungen zu beteiligen. Die Experten reisten nach verschiedenen Zielen in Deutschland und stellten dort erweiterte Feldforschungen an und befassten sich auch mit den Gebetszeiten in anderen, europäischen Ländern. Manche ihrer Beobachtungen, die von photographischen Aufnahmen des Horizonts begleitet waren, sind zu einem Film zusammengefasst worden. Es handelt sich hierbei um hunderte von Aufnahmen, aus denen ein Film entstanden ist. Die Aufnahmen darin haben viel dazu beigetragen, den genauen Zeitpunkt für das Morgengebet an weißen Nächten zu ermitteln.

14. Woher kommen die beträchtlichen Unterschiede in den Gebetszeiten unter Städten, die nicht so weit (z.B. 200 km) voneinander entfernt sind? Bei Regionen, die dem Nordpol näher sind und daher unübliche Tag/Nacht Zyklen haben, können diese Unterschiede vorkommen und diese Unterschiede sind nicht vergleichbar mit den Verhältnissen anderer Regionen, die relativ normale Tag/Nacht Zyklen haben. Wissenschaftlich gesehen können auch 200 km zu sehr großen Unterschieden führen.

15. Welche Bedingungen sind ideal für beobachtende astronomische Forschungen? Viele Parameter wirken sich darauf aus, wie z.B. Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Mondlicht, Bewölkung, Höhe, Beleuchtung, etc.

16. Kann man die notwendigen Beobachtungen auch vom Dach eines Hauses oder Apartments anstellen? Wie bereits zuvor erläutert, ist die Beleuchtung ein wichtiger Faktor. In den heutigen Städten und Ortschaften, die eher stark beleuchtet sind, sind derartige Beobachtungen nicht präzise genug. Es gibt spezielle Computerprogramme, die die nächtliche Beleuchtung in verschiedenen Städten der Welt berechnen können. Bei diesen Programmen muss der dunkelste Ort ausgewählt werden, und zwar wenn kein Mondlicht gegeben ist und es doch einen klaren Himmel gibt. Auch andere Bedingungen müssen gegeben sein bevor präzise Beobachtungen angestellt werden können.

(Weltkarte von den dunklen Orten in der Nacht)

17. Was verleiht den Gebetszeiten, die vom Islamischen Zentrum Hamburg ermittelt werden religionsrechtliche Autorität? Ist diese auch den Gebetszeiten, die von anderen Zentren ermittelt wurden gegeben und kann man sich auch an diese halten? Anhand dem, was bisher erläutert wurde, kann man mit viel Sicherheit behaupten, dass die Forschungen des Islamischen Zentrums Hamburg, die mit der Zuwendung Gottes ermöglicht wurden, ohne Gleichen sind und in keinem anderen islamischen Zentrum stattgefunden haben. Das Islamische Zentrum Hamburg hat anhand der vielen, sehr spezialisierten Recherchen die religionsrechtliche Gewissheit für seine Gebetszeiten erlangt.

18. Warum ermittelt das Islamische Zentrum Hamburg, welches ja seit nun mehr als 50 Jahren besteht, alle paar Jahre die Gebetszeiten erneut? Und wie kann man sicher sein, dass sich eine Tabelle, die heute zustande gekommen ist, in den zukünftigen Jahren nicht verändert? Durch die Zuwendung Gottes, hat die Anzahl der Muslime in diesem Land im Laufe der Jahre stark zugenommen und derartigen Themen wurde umso mehr Beachtung geschenkt. Das Islamische Zentrum Hamburg ist immer bemüht, anhand der Mittel, die ihm zur Verfügung stehen, die ermittelten Daten zu verbessern und zu vervollständigen. Die Anzahl der neuen Tabellen, die dadurch entstehen, sind ein Zeichen für das Ausmaß der Aktivitäten und wissenschaftlichen Forschungen des Zentrums. Natürlich wird auch die jetzige Tabelle Mängel und Ungenauigkeiten aufweisen und das Zentrum erhebt auch keinen Anspruch auf Fehlerfreiheit, wichtig ist jedoch, dass zu jedem Zeitpunkt die Bemühungen darin investiert werden, sie zu vervollständigen. Wir hoffen, dass die eventuell darin enthaltenen Mängel mit jedem Tag weniger werden.

19. Was ist zu tun, wenn man erfährt, dass sich die Zeiten, an denen man sich letztes Jahr für die Gebete gehalten hat, mit diesem Jahr geändert haben? Die Gottesdienste wurden entsprechend dem verrichtet, was die Pflichten zu dem Zeitpunkt besagten. Auch jetzt gibt es keine absolute Sicherheit, dass sie alle rechtzeitig verrichtet wurden. Es wird davon ausgegangen, dass die Gottesdienste korrekt waren und sie müssen nicht wiederholt werden.

20. Warum besteht überhaupt der Bedarf, einer solch genauen Ermittlung? War es zu den Zeiten des Propheten auch so schwierig? War es nur den Astronomie-Experten möglich, die Gebetszeiten zu ermitteln? Zu den Lebzeiten des Propheten Muhammad (s.a.), waren Länder, die soweit am Norden liegen, nicht von Muslimen bewohnt. Allerdings gab es andere Probleme, die wir heute nicht mehr haben. Der Islam ist eine Religion, die alle Zeiten und Orte umfasst, also muss sie auch Lösungen für Probleme der Muslime anbieten. Es war daher schon immer die Art dieser Religion, dass sie die Grundlagen offenbarte und die Fälle dafür durch die Menschen ermitteln ließ. Die allgemeinen, islamischen Regelungen wurden, wenn die unfehlbaren Imame nicht anwesend waren, immer von qualifizierten Rechtsgelehrten erläutert, und die Anwendungsfälle wurden von Menschen bestimmt, die dazu in der Lage waren. Auf diese Art werden schon seit Jahrhunderten die Probleme der Muslime gelöst. Es gibt aus Gründen, die mit der Natur und mit der Gesellschaft zu tun haben, natürlich auch gewisse Ausnahmen. So gibt es auch für manche, religionsrechtliche Angelegenheiten Sonderfälle, die die Ermittlung einer definitiven Antwort erschweren, wie z.B. das Phänomen der weißen Nächte. Auch Änderungen in der Umgebung, die von den Menschen bewirkt wurden, wie z.B. die starke Beleuchtung in den Nächten, haben die Ermittlung des genauen Zeitpunktes für das Morgengebet beträchtlich erschwert. Ein Mensch, dem es gelingt, ein Gebiet in der Nacht dermaßen zu beleuchten, dass es fast so hell ist wie am Tag, sollte sein Wissen auch dafür nutzen, die Zeit der Morgendämmerung zu ermitteln und die Wahrheit darüber zu erfahren. Das zunehmende Wissen der Menschen verpflichtet sie dazu, ihre Forschungen entsprechend ausführlicher zu gestalten. Wir wünschen ihnen bei Gott die Anerkennung ihrer Gottesdienste.

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