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Stellungnahme und Position des Imams und Leiter des Islamischen Zentrums Hamburg anlässlich des Angriffes auf die Synagoge und das Heiligtum der Juden in der deutschen Stadt Halle.

Am Mittwoch, den 19. Oktober, fand in der deutschen Stadt Halle ein bewaffneter Angriff auf eine Synagoge statt. Dem Angreifer ist es nicht gelungen die Synagoge zu betreten, daraufhin schoss er einige Passanten mit seiner Waffe nieder und tötete sie.

Der Angreifer versuchte, durch das Brechen der Eingangstür, in die jüdische Gebetsstätte ein zu dringen, jedoch gelang ihm dies nicht. Zu diesem Zeitpunkt waren mindestens 80 Personen in der jüdischen Gebetsstätte während des Gottesdienstes anwesend.

Der Imam und Direktor des Islamischen Zentrums Hamburg widmete diese Woche einen Teil der zweiten Predigt des Freitagsgebetes der Verurteilung dieses abscheulichen Terroraktes.

Hudschat-ul-Islam Dr. Mofatteh verurteilte diesen Anschlag und wies auf die Ähnlichkeit mit dem in Neuseeland ausgeübten Terroranschlag auf eine Moschee und auf die gleiche Zielsetzung der Angreifer bei beiden Anschlägen. Er fügte hinzu:

„Wenn es dem Angreifer in Halle gelungen wäre, die Synagoge zu betreten und die Menschen im Gottesdienst mit der Waffe zu attackieren und zu erschießen, wäre dies eine sehr große und unerträgliche menschliche Katastrophe.

Wie Allah der Allmächtige im Heiligen Koran sagt,

Und wenn Allah nicht die einen Menschen durch die anderen zurückgehalten hätte, wären (überall), Klöster, Kirchen, Synagogen, Moscheen und andere Niederwerfungsstätten, in denen der Name Gottes (Allahs) unablässig erwähnt wird, zerstört worden. (Sure 22, Vers 40)

Es ist Gott, der mit natürlichen Mitteln verhindert, dass solche Tragödien und Verbrechen geschehen. Die jüdische Synagoge wurde gemäß diesem Vers durch die Gnade Gottes gerettet.

Wir, in der Imam Ali Moschee und im Islamischen Zentrum Hamburg haben in der Vergangenheit den Terroranschlag auf die muslimische Moschee in Neuseeland in der Veranstaltung des Freitagsgebetes verurteilt. Später haben wir in einer anderen Veranstaltung des Freitagsgebetes auch den Anschlag gegen Christen in der Kirche in Sri Lanka verurteilt. Und heute verurteilen wir diesen abscheulichen Anschlag und das Verbrechen. Wir sprechen den jüdischen Geschwistern in Deutschland unser herzliches Beileid und tiefstes Mitgefühl aus.“

Der Imam und Leiter des Islamischen Zentrums Hamburg wies in einem anderen Teil seiner Rede auf die Wichtigkeit der Reaktion anderer Religionsgemeinschaften hinsichtlich solcher Tragödien hin und sagte:

 „Jeder Angriff auf Gebetsstätten verschiedener Religionen sollte von den Anhängern anderer Religionen verurteilt werden. Dies führt zunehmend zu mehr Mitgefühl und Solidarität zwischen den Religionen und richtet sich gegen diejenigen, die solche unmenschlichen Handlungen vornehmen.

Tatsächlich begehen die Anhänger der göttlichen Religionen niemals solche Verbrechen, denn diese Handlungen sind nicht mit den Lehren der göttlichen Religionen vereinbar.

Glücklicherweise ist die Person, die den jüngsten Anschlag ausgeführt hat, weder ein Muslim noch ein Christ und gehört auch keiner anderen göttlichen Religion an.

Er ist vielmehr ein Rassist aus der rechtsextremen Szene, die leider in dieser Tragödie verwickelt waren.

Solch verbrecherisches Gedankengut, Handlungen und Ideologien müssen von der Wurzel aus getrocknet werden, sonst werden wir täglich auf der ganzen Welt Zeugen ähnlicher, abscheulicher Taten. Diejenigen, die im Namen von Muslimen, Christen, Juden oder anderen Religionen, andere Religionsgemeinschaften attackieren und angreifen, ihre Taten werden ganz sicher nicht einer bestimmten Religion zugeschrieben.“

Am Ende seiner Rede äußerte er die Hoffnung, dass solche Handlungen und Verbrechen gestoppt werden. Dafür wünschte er sich die Solidarität der anderen Religionsgemeinschaften und die der Gläubigen. Er richtete den jüdischen Geschwistern in Deutschland erneut sein tiefstes Mitgefühl und herzliches Beileid aus.

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