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Die „Stiftung für Islamische Studien“ SIS
lud, in Zusammenarbeit und mit freundlicher Unterstützung der Freien
Universität Berlin, dem Forschungsprojekt „Corpus Coranicum“ und dem „Centre
for Translation of the Qurʾān Iran“, zu dieser Fachkonferenz ein.


Das Ziel dieses Treffens war die Schaffung
eines Austausches und einer Interaktion zwischen der akademischen Gemeinschaft
des Westens mit Fokus auf Deutschland und den Koranforschern Irans.

In dieser dreitägigen Konferenz, erörterten und diskutierten eine Gruppe der
bekanntesten Koranforschern Deutschlands, neben Forschern aus dem Iran und
anderen Ländern – unter anderem Österreich, England und den USA – die
wichtigsten Aspekte der Koranstudien für unsere heutige Zeit.

Es sollte ein umfassender Blick auf den derzei­tigen
Stand der internationalen Koranforschung geworfen und genau beleuchtet werden,
welche Untersuchungsansätze und Themengebiete anhand aktuell geführter
wissenschaftlicher Diskussionen, in der bisherigen Koranforschung noch zu wenig
bzw. keine Berücksichtigung gefunden haben, um davon ausgehend neue
Perspektiven zu entwickeln, die zeigen sollen, welche Themen in Zukunft für die
weitere Koranforschung wichtig und notwendig erscheinen.

Eine Zusammenstellung von 18 Rednern stellte
ihre Sichtweise hinsichtlich verschiedener Aspekte der Studien vor, unter
anderem die Professorin Angelika Neuwirth, Vorsitzende der Forscher-Vereinigung
„Corpus Coranicum“, Michael Bongardt von der Freien Universität Berlin,
Ayatullah Dr. Reza Ramezani, Direktor des Islamischen Zentrums Hamburg und
Hamid Kasiri, Lehrender an der Universität von Wien.

Darüber hinaus gehörten Mouhanad Khorchide Professor
an der Universität Münster , Mohammad Legenhausen Lehrender am Imam Khomeini-Institut
in Qom,Iran , Hujjat-ul-Islam wal-Muslimin Mahdi Imanipour Irans Kulturattaché
in Berlin und Doktor Mahdi Esfahani Vorsitzender der Stiftung für
Islamwissenschaft zu denen, die ihre Ansichten in schriftlicher Form kundgetan
haben.

Beginnend stellte Hujjat-ul-Islam wal-Muslimin Imanipour
die zunehmende Unreligiösität und die dadurch entstehende spirituelle Krise als
Wahrheit unserer Zeit vor, die ihre schädlichen Auswirkungen in den modernen
Gesellschaften entfalten.

Weitergehend wies er darauf hin, dass eine
Wahrheit unserer heutigen Welt, die Wachsende Tendenz und Aufmerksamkeit in
Richtung Islam, neben den anderen Religionen, darstellt. Eine Tendenz, die
jedoch durch Propagatoren des radikalen Islam und Vertretern des liberalen
Islam, welche mit der Begründung der Anpassung an moderne Werte, Wahrheiten des
Islam leugnen, gefährdet wird.

Imanipour wies nachdem er feststellte, dass in
der heutigen Zeit oft ein tiefergehendes, gemäßigtes und vernunftbasiertes
Verständnis des Islam, fern von den Übertreibungen salafistischer – und
Untertreibungen liberaler Strömungen fehlt, darauf hin: Es ist in dieser
Atmosphäre, in welcher die Erklärung der wahrhaftigen islamischen Grundlagen,
mehr denn je, unabdinglich werden.

Anschließend an die Erklärungen von
Hujjat-ul-Islam Imanipour, trugen der Leiter der Gruppe
für vergleichende Ethik von der Freien Universität Berlin, Professor Michael
Bongardt und der Vorsitzende der Stiftung für Islamwissenschaften Dr. Mahdi
Esfahani ihre Erklärungen und Thesen vor.

Daraufhin folgten die Erklärungen und
Äußerungen der Professorin Angelika Neuwirth, die eine kritische Untersuchung
der Entstehung der Geschichte des heiligen Koran und der muslimischen
Gemeinschaft anhand des Korans thematisierte.

Abschließend erläuterte Ayatullah Dr. Reza Ramezani, Leiter des Islamischen
Zentrums Hamburg, die Zeitlosigkeit der Lehren des Korans.

Der zweite Tag dieser Konferenz gestaltete sich
dich durch die Beiträge der Vereinigung „Corpus Coranicum“, in welcher der
Vorsitzende des Projekts Michael Marx und sein Assistent Tobias J. Jocham ihre Thesen
vortrugen.

Den Abschluss fand der zweite Konferenz-Tag in
einer temperamentvollen Debatte zwischen dem Professor Dr. Legenhausen,
Lehrender westlicher und religiöser Philosophie, Michael Marx, dem Vorsitzenden
von „Corpus Coranicum“, sowie Hamid Kasiri von der Universität Wien.

Der dritte und letzte Tag dieser Konferenz
begann mit den Erörterungen des Professors Mouhanad Khorchide, Professor und
Lehrstuhlinhaber für islamische Erziehung an der Universität Münster. Er
thematisierte die Einflussdimensionen der Erzählungen aus dem Werk „Asbab al-Nuzul“
Anlässe der Offenbarung auf unser Koranverständnis.

Nach der Vorstellung der Theorien der Studentin Dina El-Omari von der
Universität Münster, über eine feministische Leseart und ein feministisches
Verständnis des Korans, folgte der abschließend Vortragende Markus Mahdi
Gerhold, welcher momentan seine Doktorarbeit im Fach Islamwissenschaft an der
Universität Gießen verfasst. Er widmete seine Erklärung dem Thema der
Untersuchungen der sprachlichen Wurzeln des Koran und ihren Einfluss auf unser
Verständnis der islamischen Lehren.

Letztendlich ist erwähnenswert, dass die
Teilnehmer dieser Konferenz, welche aus 12 verschiedenen Ländern des Globus,
alle mit wissenschaftlichem bzw. akademischem Hintergrund, sich mit ernsthafter
und aktiver Beteiligung mit den Fragestellungen auseinandergesetzt haben.

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