Als Folge zahlreicher
Fragen der Muslime in Bezug auf die zeitliche Differenz zwischen dem Imsak und der
Morgendämmerung wird folgendes verkündet:
1.) Der
Grund für die Existenz einer Differenz zwischen den angekündigten Zeiten für
den Imsak und der Morgendämmerung in den nördlichen Teilen Europas (über 49°)
liegt in der Existenz des Phänomens weißer Nächte (Polarnächte) im Sommer. An
den weißen Nächten geht die Sonne in den oben genannten Gebieten nicht so weit
unter den Horizont, dass der Himmel vollkommen dunkel wird, sodass der gesamte
Himmel oder Teile davon erhellt bleiben und die Sichtung einer Morgendämmerung
im Himmel unmöglich erscheint.
Aus
diesem Grund ist die Bestimmung der Morgendämmerung nicht möglich. Die Zeit, zu
der das Himmelslicht heller wird (Lichtproliferation oder -zunahme), wird nach den
Quellen der Nachahmung, als Folge zahlreicher Umfragen in diesem Zusammenhang,
als Morgendämmerung und Gebetszeit zum Morgengebet festgelegt.
2.)
Gläubige sind dazu verpflichtet, sich über den Eintritt der Gebetszeit zum
Morgengebet sicher zu werden, damit die Genauigkeit ihres Morgengebetes gegeben
ist. Die Verrichtung des Morgengebets vor der Ankündigung des Gebetsrufes zum
Morgengebet ist nämlich nicht erlaubt.
3.)
In Bezug auf das Fasten sollte eine Person, welche die Zeit des Imsak nicht
einhält und bis zum Morgengebetsruf isst und trinkt, ihr Fasten nachholen,
falls im Nachhinein bewiesen wird, dass die Zeit doch zur Morgendämmerung
gehörte und die Nacht bereits beendet war. Aus diesem Grund sollte, zur
Einhaltung der Sicherheit, die Zeit des Imsak beachtet werden, um spätere
Probleme zu verhindern.
4.)
Der Himmel zeigt an den weißen Nächten zur astronomischen Mitternacht (12
Stunden nach dem Mittaggebet) seinen dunkelsten Zustand und einige Minuten
danach beginnt der Himmel sich zu erhellen. Die Bestimmung der genauen Minutenanzahl
nach Mitternacht, bei der die Lichtproliferation mithilfe des einfachen Auges
zu sehen und zu erkennen ist, bildet eine Angelegenheit, welcher es an
wiederholter und zahlreicher Beobachtungen bedarf. Die Experten dieses Gebietes
sind davon überzeugt, dass bei der astronomischen Mitternacht keinerlei
Lichtproliferation zu sehen ist. Andererseits kann 30 Minuten nach der
astronomischen Mitternacht definitiv eine Lichtproliferation erkannt werden.
Der erste Zeitpunkt wird als Imsak erachtet und der zweite Zeitpunkt als
Morgendämmerung gesehen.
Beispielsweise
beginnen in der Stadt Hamburg die weißen Nächte am 16. Mai. Am 22. Juni wird
man Zeuge der hellsten weißen Nacht, bis sich die weißen Nächte am 29. Juli
schließlich ihrem Ende neigen. Wissenschaftliche Berechnungen legen dar, dass
die Zeitspanne zwischen der astronomischen Mitternacht und der ersten
Lichtproliferation an den ersten weißen Nächten kürzer ist, da der Himmel an
diesen Nächten dunkler erscheint und diese Zeitdifferenz am 22. Juni aufgrund
der Tatsache, dass der Himmel viel heller ist, auch höher ist. Untersuchungen,
welche mittels spezialisierter Wissenschaftler in diesem Bereich an acht
unterschiedlichen Standorten in den hellsten Wohngebieten in Nordeuropa (an den
weißen Nächten) durchgeführt wurden, belegen, dass diese Differenz eine
Zeitspanne von ungefähr 30 Minuten nicht überschreitet.